Was kosten orthopädische Einlagen?

Fußabdruck zur Anfertigung von Einlagen
Exakte Fußabdrücke zählen zu den Vorarbeiten, um die perfekten orthopädischen Einlagen anfertigen zu können.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen nach entsprechender ärztlicher Verordnung die Kosten für bis zu zwei Paare Einlagen pro Jahr. Private Krankenversicherungen bieten individuelle Regelungen je nach Vertrag an.

Mit Ihrer ärztlichen Verordnung für orthopädische Einlagen gehen Sie direkt zu einem Orthopädie-Techniker, der Ihre Einlagen nach Maß herstellt und auf Ihre individuellen Bedürfnisse abstimmt. Orthopädische Einlagen kosten in der Grundausstattung nichts, denn sie werden von den Krankenkassen bezahlt.

Was kosten orthopädische Einlagen? Übernehmen die Krankenkassen einen Teil der Kosten oder sogar die Gesamtkosten für ärztlich verordnete Einlagen? Seit 1. April 2017 gelten neue Festbeträge für orthopädische Einlagen, die der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) festgelegt hat. Danach übernehmen die Krankenkassen auf Grundlage einer entsprechenden ärztlichen Verordnung die Kosten für bis zu zwei Paar orthopädische Einlagen pro Jahr. Die GKV geht dabei von einer Nutzungsdauer der Einlagen von einem Jahr aus. Die Festbeträge je nach Einlagen-Typ umfassen laut GKV-Regelung sämtliche Kosten und Leistungen. Dazu zählen unter anderem:

  • Material- und Herstellungskosten für die Einlagen
  • Maßabdruck/Formabdruck zur Anpassung der Einlagen an die Füße
  • Größenauswahl
  • Anprobe und Einweisung in die Handhabung der Einlagen
  • Notwendige Nacharbeiten

Die von den Krankenkassen auf Rezept bezahlten Einlagen decken umfassend den medizinischen Bedarf ab und können helfen, Fußschmerzen, Beinschmerzen und andere Beschwerden aufgrund von Fehlstellungen zu lindern oder ganz zu beseitigen. Entscheiden Sie sich nach einer Beratung durch den Orthopädie-Schuhtechniker für andere Einlagen-Modelle als diejenigen, die von der GKV übernommen werden, können Mehrkosten anfallen. Welche unterschiedlichen Typen von Einlagen es gibt, erfahren Sie hier.

Wichtig für Privatversicherte:

Es hängt vom Vertrag mit Ihrer privaten Krankenversicherung ab, ob Ihre Kasse die Kosten für orthopädische Einlagen komplett oder teilweise übernimmt. Schauen Sie deshalb in Ihrem Versicherungsvertrag nach. Falls Ihre private Krankenversicherung die Kosten für orthopädische Einlagen umfasst, zahlen Sie zunächst die Rechnung beim Orthopädie-Schuhtechniker und reichen diese dann samt Rezept bei Ihrer privaten Krankenkasse ein.

Folgende Einlagen zahlt die gesetzliche Krankenkasse:

Stützende Einlagen (4/4-lang)

Bei diesen orthopädischen Einlagen ist eine langsohlige Lederdecke im Festbetrag erhalten. Stützende Einlagen sorgen vor allem für eine gleichmäßige Druckverteilung, eine Stabilisierung der Füße und ein besseres Abrollverhalten während des Laufens. Nach gesonderter ärztlicher Verordnung zusätzlich abrechenbar sind: Supinations-/Pronationskeil, Fersenspornausnehmung/-polster inklusive Lederbezug, Rigidusfeder inklusive langer Lederdecke, Weichbettung langsohlig inklusive Lederbezug, Weichbettung Vorfußbereich inklusive Lederbezug, fest mit der Einlage verbundener Verkürzungsausgleich.

Bettungseinlagen, elastisch, gegebenenfalls druckumverteilend (4/4-lang)

Bettungseinlagen schützen die Füße vor Überbelastung, da sie dämpfend wirken und die Gelenke stabilisieren. Bei diesen orthopädischen Einlagen ist eine langsohlige Decke aus Walkleder oder aus anderen Materialien mit mindestens gleichen stabilisierenden und physiologischen Eigenschaften im Festbetrag enthalten. Der bei Bettungs-Einlagen erforderliche Schutz der Unterseite ist ebenfalls im Festbetrag eingeschlossen. Nach gesonderter ärztlicher Verordnung zusätzlich abrechenbar sind: Supinations-/Pronationskeil, Fersenspornausnehmung/-polster inklusive Lederbezug, Rigidusfeder inklusive langer Lederdecke, Weichbettung langsohlig inklusive Lederbezug, Weichbettung Vorfußbereich inklusive Lederbezug, fest mit der Einlage verbundener Verkürzungsausgleich.

Weichpolsterbettungseinlagen, elastisch, druckumverteilend (4/4-lang)

Bei diesen Einlagen ist langsohliger Lederbezug im Festbetrag erhalten. Nach gesonderter ärztlicher Verordnung zusätzlich abrechenbar sind: Supinations-/Pronationskeil, Fersenspornausnehmung/-polster inklusive Lederbezug, fest mit der Einlage verbundener Verkürzungsausgleich.

Schaleneinlagen, elastisch (4/4-lang)

Bei Schaleneinlagen elastisch ist eine langsohlige Decke aus Walkleder oder aus anderen Materialien mit mindestens gleichen stabilisierenden und physiologischen Eigenschaften im Festbetrag ebenso enthalten wie der bei derartigen Schaleneinlagen erforderliche Schutz der Unterseite. Nach gesonderter ärztlicher Verordnung zusätzlich abrechenbar sind: Supinations-/Pronationskeil, Fersenspornausnehmung/-polster inklusive Lederbezug, Rigidusfeder inklusive langer Lederdecke, Weichbettung langsohlig inklusive Lederbezug, Weichbettung Vorfußbereich inklusive Lederbezug, fest mit der Einlage verbundener Verkürzungsausgleich.

Schaleneinlagen, fest, verformbar (3/4-lang)

Bei diesen Schaleneinlagen ist ein Lederbezug im Festbetrag enthalten, sofern er notwendig sein sollte. Nach gesonderter ärztlicher Verordnung zusätzlich abrechenbar sind: Supinations-/Pronationskeil, Fersenspornausnehmung/-polster inklusive Lederbezug, Rigidusfeder inklusive langer Lederdecke, Weichbettung langsohlig inklusive Lederbezug, Weichbettung Vorfußbereich inklusive Lederbezug, fest mit der Einlage verbundener Verkürzungsausgleich.

Einlagen mit Korrekturbacken (3/4-lang)

Korrigierende Einlagen gelangen besonders bei Kindern und Jugendlichen zum Einsatz. Sie korrigieren Fußfehlstellungen, die während des Heranwachsens auftreten und so in vielen Fällen oftmals komplett beseitigt werden können. Bei Drei-Backeneinlagen sind nach gesonderter ärztlicher Verordnung Supinations-/Pronationskeil, Fersenspornausnehmung/-polster inklusive Lederbezug und ein fest mit der Einlage verbundener Verkürzungsausgleich zusätzlich abrechenbar. Zudem ist ein Lederbezug im Festpreis enthalten, sofern er notwendig ist. Das gilt auch für Einlagen mit Winkeln. Bei Winkelhebeleinlagen sind nach gesonderter ärztlicher Verordnung Supinations-/Pronationskeil sowie Fersenspornausnehmung/-polster inklusive Lederbezug zusätzlich abrechenbar. Sofern ein Lederbezug notwendig ist, ist dieser im Festbetrag enthalten.

Wichtig zu wissen:

Alle Einlagen, die komplett von der Krankenkasse bezahlt werden, erfüllen die ärztlichen Vorgaben und decken den medizinischen Bedarf ab. Darüber hinaus erhalten Sie beim Orthopädie-Techniker gegen Mehrpreis aber selbstverständig auch hochwertigere spezialisierte Einlagen-Modelle.

Verschiedene Einlagentypen

Sie leiden unter Fußschmerzen, Beinschmerzen, dem Burning-Feet-Syndrom oder benötigen aufgrund von durch Diabetes verursachten Problemen spezielle Diabetiker-Einlagen? Je nach Beschwerdetyp und Krankheitsbild, das der Arzt festgestellt hat, kommen unterschiedliche Arten von orthopädischen Einlagen zum Einsatz, die Ihnen den Alltag wieder erträglich machen können und mit denen sich ihre Füße bald wieder wohlfühlen. Der Fußschmerz-Ratgeber stellt Ihnen unter anderem folgende Einlagen-Typen vor: