Fuß

Erkrankungen des Fußes – von geringfügig bis substanziell

Hühnerauge, Fersensporn Hallux Valgus, Ermüdungsbruch, diabetisches Fußsyndrom: Fußkrankheiten treten in unzähligen Formen und Ausprägungen auf, von einer lokalen, vorübergehenden Störung bis zum Symptom einer ernsthaften systemischen Erkrankung. Eines haben sie alle gemein: Ein kranker Fuß macht sich bei jedem Schritt bemerkbar und wirkt sich nachhaltig negativ auf unsere Lebensqualität aus.

Punktuelle oder kleinflächige Malaisen

Zu den eher „kleineren“, nicht selten aber äußerst schmerzhaften Fußkrankheiten zählen unter anderem eingewachsene Zehennägel, Hühneraugen, Blasen oder übermäßige Verhornung mit tiefen Rissen („Schrunden“). Obwohl es sich dabei meistens um rein oberflächliche Schädigungen von Haut und Nägeln handelt, können sie jeden Schritt zur Qual machen. Für schnelle Abhilfe zu sorgen, ist aber nicht nur deshalb sinnvoll: Ein Fuß, der nur noch verkrampft, in Schonhaltung, bewegt wird, läuft Gefahr, eine schwieriger zu korrigierende Fehlstellung zu entwickeln. In leichteren Fällen -zum Beispiel bei lokalen Verhornungen – kann fachkundige medizinische Fußpflege helfen, ansonsten empfiehlt sich der Gang zum Podologen

Beispiele für lokale Störungen der Fußgesundheit

– Einem eingewachsenen Zehennagel liegt oft die falsche Technik beim Kürzen des Nagels zugrunde: Der scharfe Rand des Nagels wächst in den Nagelfalz ein, wodurch ein beißender Druckschmerz entstehen kann.
– Blasen verdanken sich meistens starker Reibung – typischerweise in noch nicht eingetragenem Schuhwerk – oder einer Überbelastung der Füße in schlechtsitzenden Schuhen.
– Hühneraugen bilden sich hauptsächlich durch kontinuierliche Druckbelastung und Reibung in zu engen oder überhaupt schlecht passenden Schuhen. Das gilt meistens auch für übermäßige Verhornung der Haut an der Ferse und im Seitenbereich des Fußes;
– Wenig schmerzhaft, aber äußerst unangenehm und hässlich anzusehen sind Fuß- und/oder Nagelpilz. Pilzerkrankungen an den Füßen entstehen oft durch Krankheitserreger, die durch kleine Verletzungen ins Gewebe eindringen – zum Beispiel beim Versuch, einen eingewachsenes Stück Nagel selbst zu entfernen

Überlastungs- und Verschleißerscheinungen: fünf Beispiele

– Fersensporn
– Hallux Valgus
– Krallen- oder Hammerzeh
– Senk- und Plattfuß
– Ermüdungsbruch

Fußkrankheit Fersensporn – eine der häufigsten Ursachen für quälende Schmerzen

Die Schmerzen, die der auch „Calcaneussporn“ genannte, dornförmige Knochenauswuchs unter der Ferse verursacht, fühlen sich an, als steckten ein Nagel oder eine spitze Scherbe in der Fußsohle. Er entsteht im Laufe eines Entzündungsprozesses, wenn es durch einseitige Belastung des Fußes zu einer viel zu hohen Spannung der Muskeln und Faszien in der Sohle kommt. Der Körper reagiert mit Kalkablagerungen am Entzündungsherd, die zu einem Kalksporn heranwachsen. Die Schmerzen entstehen, wenn dieser Dorn sich in die übermäßig angespannte Sehnenplatte an der Fußsohle bohrt.

Die Behandlung dieser Fußkrankheiten erfolgt meist konservativ und auf mehreren Ebenen gleichzeitig:
– Bekämpfung der Entzündung durch Medikamente oder lokale Injektionen
– speziell geformte Schuheinlagen zur Schonung der empfindlichen Weichteile und zur Haltungskorrektur
– krankengymnastische Übungen zur Entspannung der Muskeln und Faszien von der Fußsohle bis hinauf in die Wade.

Fußkrankheiten in Form von Fehlstellungen: Hallux Valgus, Hammerzehe, Senk- und Plattfuß

Hallux Valgus und die Krallen- oder Hammerzehe sind Deformierungen des Vorderfußes und der Zehen. Fast immer werden sie durch jahrelanges Laufen in Schuhen hervorgerufen, die vorne spitz zulaufen und im Widerspruch zur Anatomie des Fußes stehen.

Beim Senk- und Plattfuß dagegen flacht das Längsgewölbe des Fußes mit der Zeit ab – eine häufige Alterserscheinung und Fußkrankheit, die oft durch Rheuma oder Übergewicht zusätzlich verstärkt wird. Meistens geht der Senkfuß mit einem seitlichen Abknicken des Mittelfußes einher. Daraus resultiert eine Fehlbelastung des Knöchels, die zu Schwellungen und Entzündungen führen kann.

Früh erkannt, können Fußkrankheiten in Form von Fehlstellungen fast immer nicht-invasiv korrigiert werden, zum Beispiel durch häufiges Barfußgehen, gesundheitsförderndes Schuhwert, stützende/korrigierende Einlagen und Fußgymnastik.

Schichtweiser Aufbau einer orthopädischen Einlage

Wenn dem Fuß zu viel zugemutet wird: der Ermüdungsbruch

Der auch als „Stressfraktur“ bekannte Ermüdungsbruch am Fuß macht sich meistens schleichend bemerkbar: Zunächst tut der Fuß nur hin und wieder ein bisschen weh, der Vorfuß schwillt allmählich an, das Abrollen des Fußes wird unangenehm – und schließlich durchzucken immer häufiger stechende Schmerzen den Mittelfuß. Ursache dieser Fußkrankheit ist oft eine Überlastung, zum Beispiel durch zu langes oder zu intensives (Lauf-)Training. Fehlstellungen wie der oben erwähnte Senk- und Plattfuß oder ein mangelhafter Vitamin-D- und Kalzium-Stoffwechsel können die Bruchgefahr vergrößern.

Auch bei der Behandlung dieser Fußkrankheiten liegt der Fokus auf konservativen Therapieformen. Schonung, zumindest im Anfangsstadium ein Vorfußentlastungsschuh sowie orthopädische Einlagen und gegebenenfalls Nahrungsergänzung durch Vitamin-D sorgen dafür, dass der geschädigte Knochen sich unbelastet regenerieren kann.

Unsere Füße verdienen Aufmerksamkeit – und das nicht erst, wenn nichts mehr geht

Von komplizierten Frakturen, Sehnenabrissen und anderen schweren Fußkrankheiten und Verletzungen abgesehen, lassen sich die meisten Fußbeschwerden sehr gut ohne Operation behandeln. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie auch leichte Fußkrankheiten ernst nehmen. Suchen Sie frühzeitig einen qualifizierten Arzt auf, und gönnen Sie Ihren Füßen hin und wieder großzügige Dosis Wellness.

Bitte suchen Sie im Zweifel ihren behandelnden Arzt auf.