Niederenergetisch gepulster Ultraschall hilft gebrochenen Knochen beim Heilen

Heilungsprozess bei Knochenbrüchen fördern.

Niederenergetisch gepulster Ultraschall hilft gebrochenen Knochen beim Heilen
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Ein Gastbeitrag von Dr. med. Ronald Yazdi

Dr. med. Ronald Yazdi

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Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Zertifizierter Fußchirurg nach GFFC
Praxis für Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie und spezielle Unfallchirurgie
Mühlstraße 19, 63450 Hanau
https://chirurgie-praxis-hanau.de/

Der Heilungsprozess eines Knochens

Wenn ein Knochen bricht, entsteht in der Regel ein Bluterguss an der Verletzungsstelle. Fresszellen, sogenannte Makrophagen, und Entzündungszellen (Leukozyten) wandern in den beschädigten Bereich, um die Bruchstelle zu reinigen. Sie produzieren Wirkstoffe, die eine Heilung einleiten.

Im Rahmen der Knochenbruchheilung gibt es den sogenannten weichen und harten Kallus (Knochengewebe).

  • Beim weichen Kallus werden neue Blutgefäße sowie Knochenzellen und Kollagen bei der Produktion gebildet. Diese erzeugen Fasergewebe für die Ausbildung des sogenannten weichen Kallus.

  • Der harte Kallus beinhaltet eine Verknöcherung mit direkter Knochenbildung. Hier wird ein Knochengeflecht gebildet, das dann den weichen Kallus ersetzt: so bildet sich hartes Knochengewebe (harter Kallus), um die Knochenfragmente nach einem Bruch zu heilen.

Eine erfolgreiche Frakturheilung hängt von komplexen biologischen Prozessen ab, bei der viele verschiedene Zellarten beteiligt sind.

 

Vier Stadien der Heilung eines Knochenbruchs

Vier Stadien der Knochenheilung:

1. Bluterguss
2. Weicher Kallus
3. Harter Kallus
4. Wiederherstellung des Knochens (Remodellierung)

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Bleibt nun eine knöcherne Durchbauung aus (Pseudarthrose) oder findet sich eine verzögerte Knochenbruchheilung als üblicherweise, gibt es die Möglichkeit, ein Ultraschallknochenheilungssystem anzuwenden (beispielsweise Exogen).

Schnellere Heilung durch Ultraschall

Die Ultraschallbehandlung ist eine nicht invasive Therapie, die mit niederenergetisch gepulstem Ultraschall den Heilungsprozess bei frischen, verzögerten Knochenbruchheilungen und insbesondere bei Pseudarthrosen (ausgebliebene Knochenheilung) verbessert. Der Ultraschall wirkt an der Knochenbuchstelle und stimuliert die Zellen, welche zur Regulierung zur Knochenheilung und zur Produktion von Wachstumsfaktoren nötig sind.

Im Rahmen von vielen Studien konnte bereits 1994 nachgewiesen werden, dass niedrig intensiv gepulster Ultraschall zur Verbesserung des Heilungsprozesses von Knochenbrüchen beiträgt (FDE Zulassung). Ebenfalls konnte in Laborversuchen gezeigt werden, dass sogenannte Knorpelzellen, die dem Ultraschall ausgesetzt wurden, angeregt werden konnten, was im Anschluss zu einer Verbesserung des Heilungsprozesses nach Knochenbrüchen beitrug.

Durch die entsprechende Ultraschallbehandlung konnten die behandelten Knochenbrüche schneller wieder belastet werden, was dazu beitrug, dass Patienten schneller wieder fit und einsatzbereit wurden. Statistisch konnte nachgewiesen werden, dass bei Schienbeinfrakturen die Heilungszeit von 154 auf 96 Tage verkürzt werden konnte; bei Kahnbeinfrakturen am Handgelenk von 62 auf 43 Tage. Auch sogenannte Pseudarthrosen (ausgebliebene Knochenbruchheilung) können durch externen Ultraschall auch ohne chirurgische Eingriffe sowie deren Kosten, Risiken und Nebenwirkungen behandelt werden.

Im Mittel zeigt sich statistisch ausgewertet eine 85%-ige Heilungsrate.

Festzuhalten ist jedoch, dass Knochenbrüche bei älteren Menschen schlechter heilen als solche von Patienten mittleren Alters. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass sogenannte Begleiterkrankungen vorliegen, wie Rauchen, Alkoholismus, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankung usw.

Gerade hier spielt der niedrig intensiv gepulste Ultraschall eine hilfreiche Rolle, da bei älteren Patienten dadurch zunächst eine Operation vermieden werden kann und statistisch durchaus eine gute Knochenbruchheilung erreicht wird. Hier gilt also umso früher die Therapie, desto besser die Knochenbruchheilung.

Fazit:

Die niedrig gepulste Ultraschallbehandlung bei Knochenbruchheilung, welche in der Regel täglich etwa 20 Minuten dauert, schmerzfrei und überall anzuwenden ist, ist eine sehr gute Alternative oder zusätzliche Methode zur bekannten operativen Behandlung bei Knochenbrüchen.

Bitte suchen Sie im Zweifel ihren behandelnden Arzt auf.

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