Ein Erfahrungsbericht von Joachim Weißer
Versorgungsbericht zur Behandlung von Senk-Spreizfüßen und Hallux rigidus.
Problembeschreibung:
Vorgestellt hat sich eine 43-jährige Patientin mit Senk-Spreizfüßen und Hallux rigidus beidseits. Seit der Geburt ihrer Tochter vor 2 Jahren hat sie keine großen sportlichen Betätigungen mehr, davor ging sie 1-2 mal wöchentlich joggen. Die Probleme vornehmlich in den Großzehengrundgelenken sind in den letzten Jahren stärker geworden. Die Patientin wurde vor ca. zwei Jahren mit Einlagen versorgt, welche nicht zu einer Besserung geführt haben. Hier handelte es sich um ein Paar Weichschaum-Einlagen sowie 1 Paar Schaleneinlagen aus Carbon, allerdings waren beide Paare ohne einer Rigidusfeder gefertigt. Die Patientin möchte, wenn es ihre Zeit zulässt, das Joggen wieder anfangen, was momentan leider zeitlich nicht umzusetzen ist.
Die Füße weisen eine verstärkte Hornhautbildung unter den Mittelfußköpfchen, insbesondere MfK 2+3 auf. Ebenfalls ist verstärkte Hornhaut unter der Großzehenbeere zu erkennen. Hinzu fällt der ausgeprägte Bodenkontakt der Basis 5 bei guter Gewölbeausbildung auf. Die Anamnese bestätigt hier eine Einschränkung im Großzehengrundgelenk, insgesamt sind die Sehnen der unteren Extremität verkürzt, was die Problematik zusätzlich verstärkt.
Fuß-Scan von Senk-Spreizfüßen und Hallux rigidus.
Foto: © Joachim Weisser
Versorgung:
Da die Patientin momentan auf Sport verzichtet und die mitgebrachten Schuhe mäßig bis sehr wenig Platz bieten, haben wir uns für eine dünne stützende Einlage mit einer sehr dünnen Polsterschicht aus Memopur entschieden. Hier können wir sicher sein, dass die Einlagen in breiter Anwendung getragen werden kann. Das Augenmerk bei dieser Versorgung wurde als erstes auf die Rigidusfeder gerichtet, das Längs- und Quergewölbe wurde mäßig bis stark unterstützt.
Einlagen mit Memopur-Polster.
Fotos: © Joachim Weisser
Erfahrung:
5 Wochen nach der Abgabe der Einlagen kam die Patientin zur Kontrolle. Diese Kontrolle erachten wir als wichtigen Faktor, um die Versorgung auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Gleichzeitig können wir dadurch die Kundenzufriedenheit besser erfassen. Die Einlagen wurden auf Anhieb ohne Eingewöhnungszeit als angenehm empfunden. Mit Begeisterung berichtet die Patientin über ihre Zufriedenheit und dass sich ihre Probleme weitestgehend gelöst haben. Lediglich in einem Paar Schuhe, welches kein Platz für Einlagen bietet, treten ihre Schmerzen auf. Für den Sport findet sie momentan keine Zeit. Wenn sie ihre sportliche Aktivität wieder beginnt, werden wir ein Paar spezielle Sporteinlagen für sie anfertigen.
Fazit:
Um eine gute Patientenzufriedenheit bei der Versorgung mit Einlagen zu erreichen, ist es unter anderem entscheidend, die Schuhe, in welchen die Einlagen getragen werden, zu inspizieren, um dann die richtige „Dosis“ der Korrektur, sowie die richtigen Materialien zu wählen. Für diese Wahl ist die Anamnese und die Begutachtung der getragenen Schuhe entscheidend, deshalb lassen wir uns, wenn möglich 2-3 Paar von den getragenen Schuhen zeigen.
Wenn in einem zeitigen Stadium der Probleme mit Einlagen eingegriffen wird, lassen sich Fuß- und Rückenbeschwerden mit einem geringen Aufwand beheben.


