Schmerzen im Großzehengrundgelenk sind eine häufige Erkrankung des Bewegungsapparates, die auftreten können, wenn eine abnormale Fußmechanik oder langfristiger Stress dieses Bereiches das anatomische Gleichgewicht des Fußes beeinträchtigen. In fast allen Fällen äußern sich die Beschwerden durch lokalisierte Schmerzen, Schwierigkeiten beim Gehen oder bei der Aufrechterhaltung der normalen Alltagsaktivitäten. Patienten berichten außerdem über eine Empfindlichkeit entlang der Ober- und Unterseite des Fußes, sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke. In einigen Fällen kommt es zu einer Schwielenbildung (Kallus) unter der Gelenkoberfläche.
Der Mittelfuß besteht aus fünf langen Knochen, die Mittelfußknochen genannt werden. Die Großzehengrundgelenke, anatomisch auch Metatarsophalangealgelenke genannt, sind Gelenke, die die Mittelfußknochen mit den proximalen Zehengliedern verbinden. Mit anderen Worten: Die Großzehengrundgelenke verbinden die Zehenknochen mit den Fußknochen. Diese Gelenke ermöglichen die Beugung, Streckung, Adduktion und Zirkumduktion (kreisförmige Bewegungen) des Fußes und spielen eine große Rolle beim Stehen und Gehen. Alle Gelenke sind von einer dünnen Gelenkkapsel umgeben und besitzen Bänder, die sie stützen.
Die häufigsten Symptome sind lokalisierte Wärme, Schwellungen und Schmerzen auf der Unter- und Oberseite des Fußes. Sehr oft weisen diese Symptome auf einen akute oder chronische Gelenkentzündung hin, insbesondere, wenn sie sich über dem Großzehengrundgelenk befinden.
Bestimmte Faktoren können das Risiko für Schmerzen im Großzehengrundgelenk erhöhen:
+ Anatomische Fehlstellungen des Fußes, wie zum Beispiel Hohlfuß, Spitzfuß oder eine Fehlstellung der Archillessehne.
+ Chronische entzündliche Erkrankungen des Mittelfußgelenks wie zum Beispiel bei einer rheumatischen Arthritis.
+ Ungeeignete Schuhe oder ungesunder Lebensstil
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die die Metatarsophalangealgelenke (auch als MTP-Gelenke bezeichnet) betreffen. Einige dieser Erkrankungen sind:
Stressbruch
Die häufigste mechanische Ursache für Schmerzen im Großzehengrundgelenk ist ein Ermüdungsbruch, insbesondere des dritten und vierten Mittelfußknochens. Eine Ermüdungsfraktur ist manchmal selbst bei einer radiologischen Untersuchung nur schwer zu erkennen.
Metatarsalgie
Diese Bezeichnung wird häufig verwendet, um Schmerzen im Fußballen zu beschreiben. Fußballen werden die weichen, gepolsterten Teile an der Unterseite des Fußes bezeichnet, die über dem Mittelfußknochen liegen. In diesem Bereich befindet sich auch das Großzehengrundgelenk.
Hallux Valgus (Ballenzeh)
Ein Ballenzeh ist eine knöcherne Beule, die sich an der Außenkante des ersten MTP-Gelenks bildet. Als Folge dieser Ballenbildung kann sich ein Halluy Valgus entwickeln, bei dem der große Zeh in seiner Stellung abweicht und auf einen anderen Zeh drückt. Dadurch kann sich ein sogenannter Hammerzeh entwickeln. Häufige Ursache ist das Tragen von ungeeigneten Schuhen.
Ballenzehen können sich aber auch am kleinen Zeh oder am fünften Großzehengrundgelenk bilden. In diesem Fall spricht man von einem Schneiderballen oder Bunionette.
Rasenzehe (Turf Toe)
Diese Erkrankung liegt vor, wenn der große Zeh überstreckt wird, zum Beispiel durch Fußballspielen. Beim Turf Toe (manchmal auch Sand Toe genannt) werden das Großzehengrundgelenk und die umliegenden Bänder verletzt, das Gelenk kann sogar ausgerengt werden.
Arthitis
Bei einer rheumatioden Arthitis, einer entzündlichen Erkrankung im MTP-Gelenk, können Schmerzen beim Gehen oder Stehen auftreten. Eine Morgensteifigkeit kann ein frühes Anzeichen für diese Erkrankung sein.
Osteoarthritis, eine nicht entzündliche Form der Arthritis, kann auch im Großzehen-MTP-Gelenk auftreten. Bei Fußarthrose nutzt sich der Knorpel des Gelenks ab, was zu Schmerzen und Schwierigkeiten beim Gehen führen kann.
Gicht ist eine Form von Arthritis, die im Großzehengrundgelenk auftreten kann. Zu den Symptomen eines Gichtanfalls gehören plötzliche, starke Schmerzen, Rötungen und Überwärmung des großen Zehs.
Auch die septische Arthritis kann im MTP-Gelenk auftreten. Obwohl seltener als Gicht, muss eine septische Arthritis ausgeschlossen werden, da sie auf eine bakterielle Infektion im Gelenk hinweist.
Hammerzehe
Von einer Hammerzehe wird bei einer Fehlstellung des zweiten Zehs des MTP-Gelenk gesprochen. Dafür gibt es mehrere Ursachen, oft tritt die Erkrankung auf, nachdem sich ein Ballenzeh gebildet hat.
Neben diesen Erkrankungen können am Großzehengrundgelenk weitere Probleme auftreten, besonders, wenn ein Hammerzeh nicht behandelt wird. Ist der Fuß hohem Druck oder Reibung ausgesetzt, können sich zum Beispiel Hühneraugen bilden, oder sich am Bindegewebe Schleimbeutel entzünden.
Um eine Erkrankung am Großzehengrundgelenk zu behandeln, sollte ein Podologe oder ein orthopädischer Chirurg aufgesucht werden. Dabei kann eine chirurgische oder nicht-chirurgische Behandlung in Betracht gezogen werden.
Die meisten Erkrankungen am Großzehengrundgelenk werden nicht-chirurgisch behandelt. Im Falle eines Hallux Valgus wird der Arzt das Tragen von maßgefertigten Schuhen (Orthesen) und speziellen Schuheinlagen empfehlen. Bei einem Ballenzeh kann ein weicher, dehnbarer Schuh mit einer breiteren Zehenbox sehr hilfreich sein. Oft können diese Schuhe die Ballen weitgehend vor Reibung schützen.
Orthesen können außerdem helfen MTP-Probleme zu behandeln. Weite bequeme und unter den Fußknochen gepolsterte Schuhe, sind in der Lage, die Beschwerden zu lindern. Zu den nicht-chirurgischen Behandlungen zählt auch die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten, die außerdem die Schwellungen reduzieren und die Schmerzen lindern.
Zur Behandlung von Schmerzen im Großzehengrundgelenk gehören auch eine Reihe chirurgischer Maßnahmen. Eine Operation wird häufig in Betracht gezogen, wenn die nicht-chirurgischen Strategien nicht funktionieren.
Bei einer MTP-Gelenkfusion werden zum Beispiel die Knochen des großen Zehs und die des ersten Mittelfußknochens dauerhaft miteinander verschmolzen. Das geschieht häufig bei Arthritis oder wenn der Gelenkknorpel abgenutzt ist und die daraus resultierenden Schmerzen durch eine nicht-chirurgische Behandlung nicht gemindert werden können.
Bei einer Gelenkfusion werden die einzelnen Knochen durch Metallschrauben oder eine Metallplatte miteinander verbunden, um das Gelenk zu stabilisieren. Dabei kann das Großzehengrundgelenk auch entfernt und durch Implantate ersetzt werden. Diese können aus Metall oder Kunststoff bestehen. Durch ein Implantat wird die ursprüngliche Bewegung des Gelenks nachgeahmt.
Schmerzen im Großzehengrundgelenk können einen Menschen sehr unglücklich machen. Diese Gelenke müssen einen großen Teil des Körpergewichts tragen. Patienten, mit einer Erkrankung dieses Körperteils steht eine schwerer Tag bevor. Doch es gibt ein paar Möglichkeiten, um die Schmerzen zu lindern.
Der Hallux Valgus kann zur Mittellinie des Körpers größer werden, was besonders in geschlossenen Schuhen ein Problem werden kann. Der große Zeh bewegt sich in Richtung des kleinen Zehs und verrengt dabei alle anderen Zehen. Das Ergebnis ist ein verbreiterter Vorfuß und eine rote, gereizte und geschwollene Beule an der Seite des Großzehengrundgelenks.
Um die Beschwerden zu lindern, wird der Podologe dem Patienten spezielle Schuheinlagen anpassen, um den großen Zeh zu stützen. Infrage kommen auch Zehenschienen, die nachts getragen werden und den Zeh im Schlaf neu ausrichten. Sollten diese Maßnahmen nicht funktionieren, kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden.
Die Arthrose ist die häufigste Form einer entzündlichen Gelenkerkrankung. Sie wird durch den Abbau des Gewebes verursacht, das die Enden der Knochen bedeckt. Ist das Großzehengrundgelenk betroffen, ist die Beweglichkeit stark eingeschränkt. Das kann zu einer übermäßigen Abnutzung des Knorpels führen.
In einigen Fällen wird das Gehen so schmerzhaft, dass die Betroffenen einen antalgischen Gang entwickeln, der vom normalen Gang stark abweicht. Zudem können sich Knochenwucherungen entwickeln, die eine weitere Deformität verursachen.
Die Behandlung wird der Arzt mit einem entzündungshemmenden Schmerzmittel einleiten. Maßgeschneiderte Schuhe und Einlagen können die Schmerzen im Großzehengrundgelenk zu lindern, ebenso wie eine Physiotherapie. In anderen Fällen können durch eine Operation die Knochensporne entfernt werden.
Gicht tritt auf, wenn sich zu viel Harnsäure im Blut ansammelt und Kristalle bildet, die sich im Gelenk ablagern. Zu den Symptomen gehören geschwollene, stark schmerzende Gelenke, besonders im Bereich des Großzehengrundgelenks. Häufig muss zum Nachweis der Harnsäurekristalle eine Probe der Gelenkflüssigkeit entnommen werden.
Die Behandlung von Gicht umfasst die Behandlung des Zehs, wie auch des hohen Harnsäurespiegels im Blut. Ein akuter Gichtanfall kann durch die Einnahme von Entzündungshemmern oder Steroiden behandelt werden. Oft hilft eine Injektion von Kortikoidsterioden in das schmerzende Gelenk, die Symptome zu lindern.
Um Gicht zu lindern und zukünftigen Anfällen vorzubeugen, kann der Arzt dem Patienten eine Ernährungsumstellung empfehlen. Dazu gehören:
+ Reduzierter Verzehr von Fleisch, Meeresfrüchten und Alkohol
+ Vermeidung von Nahrungsmitteln und Getränken mit hohem Fruchtzuckergehalt.
+ Ernährungsumstellung auf fettarme Milchprodukte, Vollkornprodukte und Gemüse
Der Arzt wird außerdem ein Medikament verschreiben, dass den Harnsäurespiegel im Blutkreislauf senkt.
Zum Sesambein gehören zwei kleine Knochen, die sich unter dem ersten Mittelfußknochen befinden. Sie sind Teil des Großzehengrundgelenks und anfällig für Schmerzen und Entzündungen. Eine Erkrankung ist oft mit erheblichen Schmerzen verbunden, da dieser Bereich beim Gehen einen großen Teil des Körpergewichts tragen muss.
Eine Sesamoiditis aufgrund einer Entzündung kann mit Ruhe, Polsterung um den Fußballen und Schuheinlagen (Fußgewölbestützen) behandelt werden, um den Druck vom Fußballen zu nehmen. Maßgeschneiderte Orthesen können die Polsterung in die Orthese eingebettet haben, um den Druck auf die empfindlichen Sesambeine zu entlasten
Dieser Erkrankung des Grundgelenks liegt häufig eine Sportverletzung zugrunde. Die Schmerzen treten oft an der Unterseite des großen Zehengelenks auf. Oft ist eine Verstauchung oder ein Riss der Bänder der Grund. Die Verletzung tritt auf, wenn der Zeh beim Beugen einer intensiven Kraft ausgesetzt ist.
Die Behandlung einer Rasenzehe beinhaltet das Ausruhen des Gelenks. Maßgeschneiderte Schuhe können den Heilvorgang unterstützen. Bei einer akuten Belastung kann das Gelenk in Eis gelegt und hochgelagert werden. Möglicherweise sorgen auch Krücken für eine vorübergehende Entlastung. Schwere Fälle müssen eventuell an einen Fußchirurgen überwiesen werden.
Der Fuß ist ein komplexer, aber flexibler Teil des Körpers, und die Gelenke des Fußes sind besonders wichtig, um Bewegungen zu ermöglichen. Wenn Sie Schmerzen im Großzehengrundgelenk haben, die Schmerzen beim Gehen verursachen, wenden Sie sich für eine ordnungsgemäße Untersuchung an Ihren Arzt.
Wenn Sie außerdem Rötung, Wärme oder plötzliche Schwellung des MTP-Gelenks (am häufigsten im ersten Großzehengrundgelenk) bemerken, suchen Sie bitte dringend einen Arzt auf, um eine Infektion auszuschließen.
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