Jeder kennt das Gefühl, als hätten plötzlich Ameisen den Fuß befallen. In der Regel ist dieses Kribbeln im Fuß vorübergehend und harmlos. Doch wer es häufiger erlebt, sollte es nicht ignorieren. Es könnte eine Krankheit dahinter stecken. Welche Ursachen für das Kribbelgefühl verantwortlich sind, wie lange ein harmloser Kribbelanfall dauert und welche Erkrankungen sind durch Fußkribbeln bemerkbar machen, erfahren Sie hier.
Normalerweise ist es kein Grund zur Sorge, wenn es im Fuß kribbelt. Harmloses Kribbeln verschwindet, wenn Sie sich bewegen oder die Sitz- oder Liegeposition wechseln. Problematisch wird es, wenn Schmerzen oder eine Schwellung am Fuß oder Bein das Kribbelgefühl begleiten, das Kribbeln trotz Positionswechsel längere Zeit nicht aufhören will oder wiederholt auftritt. Dann könnte eine Erkrankung dahinterstecken.
Eine gefährliche Situation liegt vor, wenn das Kribbeln im Fuß von plötzlicher Schwäche, starken Kopfschmerzen und einem Kribbelgefühl im Gesicht begleitet wird. Dann könnte ein Schlaganfall ursächlich sein.
Bei den meisten Menschen wird das Kribbeln durch vorübergehenden Druck auf die Nerven verursacht. Dazu kommt es, wenn Sie zu lange in einer Position gestanden, gesessen oder gelegen haben. Sobald Sie sich bewegen, nehmen Sie den Druck von den Nerven und das Kribbelgefühl verschwindet. Aber es können auch andere Ursachen und sogar lebensbedrohliche Erkrankungen dahinterstecken.
Eine weitere häufige Ursache für Kribbeln im Fuß ist die Schwangerschaft. Es ist in der Regel vorübergehend und harmlos. Verantwortlich ist die sich vergrößernde Gebärmutter. Da das Organ wächst, erhöht sich der Druck, den es auf die Nerven, die vom Rumpf in die Beine verlaufen, ausübt. Dies verursacht das typische Gefühl von Ameisen in den Füßen.
Hyperventilation ist eine mögliche Ursache, warum sich die Hände oder Füße kribbelig anfühlen können. Hyperventilation bedeutet so viel wie „Überatmen“. Wenn Sie zu tief und zu schnell atmen, wird die Lunge überbelüftet und es kommt zu einer Abnahme des Kohlendioxids im Blut. Das kann dazu führen, dass sich die Extremitäten kribbelig anfühlen, man kurzatmig oder benommen wird. Hyperventilation an sich ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Es kann beispielsweise auftreten bei:
Ein eingeklemmter Nerv im Rücken kann die Ursache für das unangenehme Kribbeln im Fuß sein. Dann können auch weitere Symptome wie Schmerzen, Schwellungen, Empfindungsveränderungen in den Füßen sowie eine verminderte Beweglichkeit auftreten.
Vitaminmangel kann ebenfalls dafür verantwortlich sein, dass ein Kribbeln im Fuß entsteht. Die Unterversorgung mit bestimmten Vitaminen (vor allem mit B-Vitaminen wie B12) kann zu Kribbelgefühlen in den Füßen führen. Eine eingeschränkte Ernährungsweise oder ein gesundheitliches Problem bei der Absorption können zum Vitaminmangel führen. Wenn ein Mangel mit Vitamin B 12 vorliegt, treten neben dem Kribbeln in den Füßen und Händen oft auch andere Symptome wie Müdigkeit, Kaltsein, Kopfschmerzen, Schwindel, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Verdauungsprobleme oder Übelkeit auf. Aber Vorsicht: Auch eine Überdosierung mit Vitamin B kann die Nerven schädigen und Kribbelgefühle verursachen.
Medikamente können die Nebenwirkung Kribbeln verursachen. Vor allem Arzneimittel, die zur Behandlung von Krebs und HIV/AIDS verschrieben werden, sind dafür bekannt. Aber auch Medikamente gegen Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Anfallkrankheiten können das Kribbelgefühl in den unteren Extremitäten auslösen.
Chronische Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Multiple Sklerose, Schilddrüsenunterfunktion, Nierenversagen sowie diverse Autoimmunerkrankungen können ebenfalls für das Kribbeln im Fuß verantwortlich sein. Auch chronische Infektionen sowie eine Alkoholsucht kommen als Ursache infrage.
Vergiftungen sind ebenfalls eine mögliche Ursache, warum es zum Kribbelgefühl in den Füßen oder Händen kommt. Das Verschlucken oder der Hautkontakt mit bestimmten Chemikalien und Giftstoffen kann neben dem Kribbeln auch weitere Symptome verursachen:
Einige Stoffe, die zu Vergiftungen mit Kribbelgefühl führen können, finden sich in vielen Haushalten (zum Beispiel: Klebstoffe, Frostschutzmittel, Insektizide). Außerdem kann starker Konsum von Alkohol zu einer Vergiftung mit Empfindungsstörungen in den Händen und Füßen führen.
Unklare Ursachen. Manchmal lässt sich nicht ermitteln, warum es zum Kribbeln im Fuß kommt. Dann sprechen Ärztinnen und Ärzte von einem idiopathischen Symptom.
Gegen ein harmloses Kribbeln in den unteren Extremitäten, das praktisch jeder Mensch ab und zu erlebt, hilft es, sich zu bewegen. Wenn Sie längere Zeit bewegungslos gestanden, gesessen oder gelegen haben, sollten Sie die Position wechseln, sobald das unangenehme Kribbelgefühl auftritt. Meist reicht das, damit das Gefühl im Fuß sich wieder normalisiert.
Zusätzlich ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass man jeden Tag ausreichend Wasser trinkt. Wenn der Körper ausgetrocknet ist (sogenannte Dehydration) kann ein Kribbelgefühl in den Füßen entstehen, weil der Natriumspiegel im Blut sinkt.
Weitere allgemeine Empfehlungen sind das Körpergewicht unter Kontrolle zu halten (Übergewicht kann den Druck auf die Nerven erhöhen), sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren sowie Alkohol und Nikotin zu meiden oder zumindest einzuschränken. Alkoholkonsum schädigt die Nerven und Rauchen schränkt die Blutversorgung der Blutgefäße ein, die die Nerven mit Nährstoffen versorgen.
Das weitere Vorgehen hängt davon ab, was der Grund für das unangenehme Kribbelgefühl ist. Kann der Arzt oder die Ärztin eine Ursache diagnostizieren, leitet sich davon die Behandlung ab.
Eine erfolgreiche Behandlung hängt von einer genauen Diagnose für das Kribbeln ab. Um den Grund diagnostizieren zu können, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie nach Ihren Symptomen sowie den eingenommenen Medikamenten befragen (Anamnese) und häufig auch eine körperliche Untersuchung durchführen, um festzustellen, ob und in welchem Umfang Ihr kribbeliger Fuß auf äußere Reize reagiert.
Grundsätzlich gilt, dass wenn die Nerven (konkret: peripheren Nervenzellen) nicht abgestorben sind, der Körper sich regenerieren (heilen) kann. Liegen hingegen Nervenschäden vor, sprechen die Ärzte von einer peripheren Neuropathie oder Polyneuropathie, die als nicht mehr heilbar gilt.
Um weitere Hinweise auf die Ursache zu finden, können weitere Tests angeordnet werden. Das können beispielsweise ein Bluttest, eine Elektromyografie (EMG), ein Ultraschall (Sonografie) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) sein.
Die Behandlung wird dann auf die Diagnose abgestimmt. Angenommen, ein eingeklemmter Nerv ist verantwortlich. Dann kann die Behandlung aus Ruhe, Wärmeanwendungen, Schmerz- und Entzündungshemmern, Physiotherapie und in schweren Fällen sogar einem chirurgischen Eingriff bestehen.
Liegt ein Vitaminmangel vor, können Ärztinnen und Ärzte das entsprechende Vitamin verschreiben.
Handelt es sich um eine Nebenwirkung eines Arzneimittels, kann der Wechsel zu einem anderen Medikament die Lösung sein.
Manchmal verschreiben Ärzte und Ärztinnen auch Medikamente, um langfristiges Kribbelgefühl im Fuß zu lindern. Das passiert, wenn unheilbare Nervenschäden (Polyneuropathie oder periphere Neuropathie) vorliegen. Dann können Arzneimittel gegen Depressionen oder Krampfanfälle potenziell Linderung gegen das Kribbelgefühl in den Füßen verschaffen.
Normalerweise dauert es nur eine kurze Zeit, bis ein harmloses Kribbelgefühl vorbeigeht. Die meisten Menschen merken bei einem harmlosen Kribbelanfall innerhalb von Sekunden eine Besserung, wenn sie sich bewegen. Das kribbelige Gefühl ist dann meist nach einer Minute verflogen.
Stecken hinter dem Kribbelgefühl andere Gründe als die typische Ursache, dass zu viel Druck auf den Nerven im Bein und Fuß war, kann der Kribbelanfall länger anhalten oder sich verschlimmern.
Suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf, wenn Sie ein Kribbeln im Fuß verspüren, das:
von Schmerzen begleitet wird.
mit einer Schwellung einhergeht.
nicht weggehen will.
sich verschlimmert.
auf andere Körperbereiche übergeht (insbesondere das Gesicht).
von Schwäche begleitet wird.
mit starken Kopfschmerzen einhergeht.
Sie am Gehen hindert, da Sie Ihren Fuß oder Ihre Füße nicht richtig spüren.
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