Eine Bänderzerrung am Fuß, auch Verstauchung genannt, ist oft Folge eines Sportunfalles. Sie wird aber auch häufig im Alltag durch Umknicken des Fußes verursacht. Daraus können starke Schmerzen resultieren, die innerhalb von Tagen rückläufig sind, sofern die Verletzung nicht zu einem Riss der Struktur geführt hat. Eine Spätfolge kann ein instabiles Fußgelenk sein, das im Verlauf eine Arthrose bedingen kann.
Der Fuß ist mit dem Unterschenkel über zwei Gelenke verbunden, das obere und das untere Sprunggelenk. Sie ermöglichen die Bewegungen des Fußes in unterschiedliche Richtungen. Die Gelenke werden durch eine Anzahl von sogenannten Bändern stabilisiert. Das sind bandförmige Strukturen, die aus robustem Bindegewebe bestehen, das geringgradig elastisch ist. Sie halten die Gelenkflächen der Knochen in optimaler Stellung, sodass eine reibungslose Gelenkfunktion ermöglicht wird.
Wird der Fuß gewaltsam über seinen natürlichen Bewegungsumfang hinaus bewegt, können Bänder überdehnt werden und sogar reißen. In der Regel, aber nicht immer, sind eines oder mehrere Bänder an der Außenseite des Fußes betroffen. Im schlimmsten Fall kommt es zusätzlich zu Knochenbrüchen.
Bänderzerrungen am Fuß sind die vierthäufigste aller Sportverletzungen. Sie kommen vor allem bei Ballsportarten mit vielen Start-Stopp-Bewegungen vor, wie Fußball oder Volleyball.
Aber auch Fußgänger knicken häufig unglücklich um, zum Beispiel, wenn der Boden uneben ist oder beim Abrutschen von einem Bordstein.
Eine Bänderzerrung verursacht Schmerzen, die sehr intensiv sein können. Sie werden von einer starken Schwellung und Hämatombildung begleitet. Hämatome entstehen durch das Reißen kleiner Blutgefäße im Verletzungsgebiet. Je schwerer die Bänderzerrung oder der -riss ausgeprägt sind, umso unangenehmer sind Bewegungen des Fußes sowie das Auftreten.
Zunächst wird der Arzt den Fuß anschauen und auf Schmerzen und seine Bewegungsfähigkeit untersuchen. Der detaillierte Unfallbericht kann helfen, das Ausmaß sowie Ort und Art der Verletzungen abzuschätzen.
Oft wird eine Röntgenaufnahme angefertigt, um einen Knochenbruch auszuschließen. Eine Bandverletzung kann darauf jedoch nicht identifiziert werden. Durch eine sogenannte gehaltene Aufnahme kann die Breite des Gelenkspaltes Hinweise auf eine Bänderverletzung liefern. Genau erkennen kann man Bandverletzungen nur in der Magnetresonanztomografie (MRT). Diese Untersuchung ist jedoch nur selten erforderlich, etwa vor einer geplanten Operation.
An den ersten Tagen nach der Bänderzerrung hilft es, den Fuß hochzulagern, zu kühlen und einen stützenden Verband anzulegen. Zusätzlich kann eine Behandlung der Schmerzen sinnvoll sein.
Beim Kühlen mit Eis oder Kühlakkus muss darauf geachtet werden, diese nicht direkt auf die Haut zu legen, da es zu Erfrierungen kommen kann. Ein stützender Verband wird am besten von einem Fachkundigen angelegt, damit er weder zu locker noch zu fest anliegt. Die Wirkung ist ansonsten nicht gegeben oder es wird sogar Schaden angerichtet.
Zur Schmerzbehandlung reichen frei verkäufliche Medikamente aus der Apotheke, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Ibuprofen. Diese sind in Form von Tabletten, Salben oder Gelen erhältlich. Der Vorteil der lokal anzuwendenden Medikamente liegt in der Verminderung unangenehmer Nebenwirkungen, denn viele Schmerztabletten verursachen bei längerfristiger Einnahme Magenschäden.
Allerdings lassen die Schmerzen bei einer Bänderzerrung bereits innerhalb weniger Tage nach, sodass diese Gefahr gering ist.
Falls die Beschwerden nicht nach ein paar Tagen deutlich nachlassen, muss ein Arzt aufgesucht werden, da dann der Verdacht auf einen Bänderriss besteht. In einem solchen Fall wird der Arzt eventuell eine Operation in Betracht ziehen, um die Funktion der Bänder wiederherzustellen, zum Beispiel durch eine Naht. Sie heilen jedoch mit der Zeit auch von selbst wieder zusammen.
Der Fuß sollte so bald wie möglich wieder bewegt werden, in den ersten Tagen ohne ihn zu belasten. Stehen und Laufen sollten also weitgehend vermieden werden. Wird der Fuß nicht bewegt, verkümmern die Muskeln und können somit eine Instabilität des Gelenkes fördern.
Zum Laufen werden häufig Orthesen und eventuell Unterarmgehstützen verschrieben, um ein erneutes Umknicken zu verhindern. Bei schwereren Verletzungen kann auch ein Gips infrage kommen.
Das kommt auf das Ausmaß der Verletzung an. Eine einfache Bänderzerrung ohne Riss ist in der Regel nach ein bis zwei Wochen auskuriert. Risse benötigen etwas länger, um das Gelenk wieder zuverlässig stützen zu können.
Wenn nach einem halben Jahr noch Probleme bestehen, zum Beispiel, indem Betroffene immer wieder umknicken, spricht man von einer chronischen Instabilität. Diese kann Jahre anhalten, ist aber nur sehr selten dauerhaft. Eine chronische Instabilität kann allerdings durch die anhaltende Fehlbelastung des Gelenkknorpels in einer Arthrose münden.
Behandlungsmöglichkeiten der chronischen Instabilität sind eine operative Straffung der Bänder, ein Bandersatz oder die Bandverstärkung durch eine körpereigene Sehne aus dem Unterschenkel. Häufig kommen Betroffene aber ohne Operation aus, die immer bestimmte Risiken birgt, etwa die Verletzung von Nerven oder Blutungen.
Mithilfe von Physiotherapie lassen sich Beweglichkeit, Kraft und Koordination des Fußes gut trainieren. Sie sollte so bald wie möglich nach der Verletzung beginnen.
Eine Bänderzerrung kommt häufiger vor, wenn eine erbliche Bindegewebsschwäche besteht sowie bei Muskelschwäche oder einem Hohlfuß.
Übergewichtige Menschen sind öfter betroffen, da ein höheres Körpergewicht auf dem Fuß lastet und im Falle des Umknickens größere Kräfte auf die Bänder einwirken. Auch bestehen bisweilen größere Schwierigkeiten mit der Körperbalance, die Fehltritte begünstigen. Hilfreich ist in jedem Fall das Tragen von stabilem Schuhwerk.
Sportler haben ein erhöhtes Risiko für Bänderverletzungen. Sie nutzen gern vorbeugend Bandagen oder sogenanntes kinesiologisches oder Physio-Tape. Dabei handelt es sich um ein stabiles, aber elastisches Band, das auf die Haut geklebt wird. Durch seine Elastizität behindert es Bewegungen kaum. Die Wirksamkeit dieser Tapes ist bislang nicht erwiesen.
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