Wenn während oder nach einer ungewohnten Bewegung, längerer Belastung oder einem Sturz der Fuß schmerzt, kann die Ursache eine Bänderdehnung sein. In dem Fall sollten Sie den Heilungsverlauf nicht dem Zufall überlassen und richtig handeln. Alles Wissenswerte über eine Bänderdehnung im Fuß erfahren Sie hier in unserem Ratgeber.
Bänder stützen das Sprunggelenk und sorgen für die Stabilität dieses. Es ist flexibel und dehnt sich insbesondere mit den Außen- und Innendrehungen des Gelenks, wodurch es in Position gehalten wird. Zu einer Bänderdehnung kommt es, wenn das Fußgelenk über das natürliche Maß hinaus zur Seite bewegt wird. Die Folge ist eine Überdehnung mit einer Strukturveränderung der Bindegewebsfasern, die im schlimmsten Fall gänzlich reißen können. Dann sprechen Mediziner von einer Bänderruptur beziehungsweise einem Bänderriss.
Bänderdehnungen zählen zu den am häufigsten vorkommenden Sportverletzungen, können aber auch durch ein Umknicken, beispielsweise beim Spaziergang, entstehen.
Bleibt eine Überdehnung der Fußbänder unbehandelt, können daraus Spätfolgen resultieren. Zu diesen gehört vor allem die Gelenkinstabilität. Der Fuß lässt sich dabei nicht mehr sicher führen und das Risiko von Stürzen und Umknicken steigt deutlich. Weitere Bänderdehnungen und mögliche Bänderrisse sind dann keine Seltenheit. Zudem verursacht die Instabilität eine unnatürliche Gelenkbewegung und Fehlstellungen mit hohem Verschleiß der Knorpel. Es besteht die Gefahr einer Arthrose, die dauerhaft von Schmerzen begleitet wird. Unter Umständen ist nach schmerzhaften Jahren der Mobilitätseinschränkungen ein operativer Eingriff zur Rekonstruktion oder Einsatz eines künstlichen Gelenks erforderlich.
Haben sich Ihre Bänder am Fuß zu stark gedehnt, sind erste typische Symptome an der betroffenen Fußseite zu bemerken. Ein kurzer stechender Schmerz, meist nicht direkt lokalisierbar, lässt bei Ruhestellung des Fußes zumindest zu Beginn wieder nach. Bewegen oder belasten Sie den Fuß, sind Schmerzen unterschiedlicher Intensität im Bereich der Verletzung zu spüren. Diese können sich auch bis in den Mittelfuß erstrecken. In den meisten Fällen liegt eine Außenbanddehnung am Fuß vor, sodass auch hier die Schmerzen auftreten.
Nach einigen Minuten tritt in der Regel eine leichte Schwellung auf, die sich oftmals unter dem Fußknöchel bildet und über den Seitenfuß in Richtung Zehen ausweiten kann. Im weiteren Verlauf ist je nach Schwere der Überdehnung ein Bluterguss (Hämatom) möglich, der sich über den Schmerzbereich und darüber hinaus erstrecken kann.
Neben den Schmerzen, einer Schwellung und gegebenenfalls einer Bluterguss-Bildung wirken sich Bänderdehnungen auch auf die Fußfunktionen aus. Abgesehen von den Schmerzen, die eine Belastung durch Stehen oder Gehen oftmals unmöglich macht, verlieren Sie häufig auch an der Fähigkeit der Kraftumsetzung. Dazu kommt es, weil die Führung durch die instabilen Bänder gestört ist und das Gelenk dadurch sogar blockieren kann. Selbst ohne Schmerzen wird eine Fußbewegung damit spürbar schwieriger durchzuführen sein. Bei einer schweren Bänderdehnung können vollständige Kraft- und Funktionsverluste hervorgerufen werden.
Haben Sie den Verdacht, sich eine Bänderdehnung am Fuß zugezogen zu haben, sollten Sie unverzüglich Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen:
– Fuß ruhigstellen
Entlasten Sie den betroffenen Fuß sofort und vermeiden Sie ein Auftreten. Jegliche Art der weiteren Fußbewegung reizt die geschädigten Bänder zusätzlich und kann den Zustand verschlimmern. Notfalls setzen Sie sich an Ort und Stelle hin und warten auf Unterstützung, wenn Sie sich selbst nicht auf einem Bein fortbewegen können.
– Fuß hochlagern
Legen Sie nach dem Vorfall das verletzte Bein so schnell wie möglich hoch. Ihr Sprunggelenk sollte etwa die gleiche Höhe wie Ihr Herz erreichen. Optimal ist es, wenn Sie sich flach auf den Rücken legen und das Bein so erhöhen, dass es ungefähr im 45-Grad-Winkel zum Boden steht. Das Hochlagern ist wichtig, weil dadurch der Blutrücklauf zum Herz besser funktioniert und sich das Blut nicht im Verletzungsbereich staut. Damit kann einer starken Schwellung vorgebeugt werden, die den Druck im Fuß sowie auf das verletzte Band erhöht und zu einer Schmerzsteigerung sowie Hämatom-Bildung führen kann.
– Fuß kühlen
Mit einem Kühlpad oder Eiswürfel in ein Handtuch gewickelt, sollten Sie unverzüglich den betroffenen Gelenkbereich kühlen. Durch die Kühlung ziehen sich die Blutgefäße zusammen, Entzündungen wird vorgebeugt und die Bildung von Gewebewasser gehemmt. Das heißt, mit der Kühlung können Sie schwere Schwellungen, Hämatome und Wassereinlagerungen (Ödeme) verhindern oder zumindest stark reduzieren. Außerdem wirkt eine Kühlung schmerzlindernd. Wichtig ist, dass Sie sofort nach Entstehung der Verletzung mit der Kühlung beginnen.
Um eine komplikationsfreie und zügige Heilung zu fördern, stehen Ihnen verschiedene Behandlungsmethoden zur Auswahl. Eine wirksame Variante stellt die Stützung des Gelenks mit einer Kompressionsbandage oder einem sogenannten Physio-Tape dar. Diese sorgen für mehr Gelenkstabilität und minimieren das Risiko einer Arthrose. Wasseransammlungen werden zusätzlich aus dem Gewebe gedrückt, wodurch Schwellungen abnehmen.
Um Folgeschäden zu verhindern und ab den ersten Schritten sicher auf dem verletzten Fuß stehen zu können, empfiehlt sich die Nutzung von orthopädischen Schuheinlagen. Diese sind speziell für den Fuß mit Bänderdehnung hergestellt. Unter anderem sorgen sie für eine zuverlässige Stützung des Rückfußes und optimieren den Bewegungsablauf. Das führt zu einer Entlastung des Gelenks und Schonung der verletzten Bänder, die dadurch besser und vollständig heilen können. Orthopädische Schuheinlagen sollten Sie mindestens über einen Zeitraum von drei Monaten verwenden.
Zur Schmerzbehandlung können Schmerztabletten und Salben/Cremes/Gels für Sportverletzungen Anwendung finden. Im Bedarfsfall konsultieren Sie bitte einen Orthopäden oder Ihren Hausarzt.
Wenn Sie direkt nach der Bänderdehnung die Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen und den Fuß so wenig wie möglich bewegen sowie belasten, klingen die Symptome meist innerhalb weniger Tage deutlich ab. Häufig ist die Verletzung nach einer Woche kaum bis gar nicht mehr bemerkbar. Dennoch sollten Sie Vorsicht walten lassen, denn der Heilungsprozess nimmt mindestens bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Vollständig abgeheilt, sodass der Fuß wieder uneingeschränkt belastbar ist, vergehen bis zu drei Monate. Bis dahin heißt es, das Fußgelenk weiter schonen und nur langsam an eine zunehmende Belastung heranführen.
Selbst für Mediziner ist es oftmals schwierig, eine Bänderdehnung von einem Bänderriss zu unterscheiden. Das liegt vor allem daran, dass der Arzt ebenso wie der Patient die ersten Anzeichen der Verletzung nicht wahrnimmt. Dazu zählt vor allem ein „Knacken“, das bei einem Bänderriss hörbar ist, aber bei einer Bänderdehnung nicht auftritt. Unmittelbar danach schießt der Schmerz ein. Anders als bei Bänderdehnungen schmerzt der Fuß auch in Ruhestellung.
Die Intensität der Schmerzen ist allerdings kein Unterscheidungsmerkmal zwischen Bänderriss und -dehnung. Entgegen mancher Erwartungen, zeigen sich die Schmerzen bei einer Bänderdehnung im Fuß vielfach sogar stärker.
Zudem schwillt der verletzte Fuß bei einem Bänderriss in der Regel innerhalb weniger Minuten und damit deutlich zügiger als bei einer Bänderdehnung an. Die Schwellung ist beim Bänderriss meist stärker ausgeprägt. Gleiches gilt für die Hämatom-Bildung, die bei einer Bänderdehnung des Fußes nicht zwingend vorliegt, und deshalb in den meisten Fällen als Anzeichen für einen Bänderriss zu bewerten ist- vor allem ausgeprägtem Erscheinungsbild.
Anhand eines Bewegungstests sind Ärzte überwiegend in der Lage, einen Unterschied im Dehnungs- und Instabilitätsgrades festzustellen. Bei einem Bänderriss lässt sich das Fußgelenk einfacher und weiter über die natürliche Grenze hinausdrehen. Allerdings ist diese Untersuchung bei manchen Patienten so schmerzhaft, dass das Ergebnis für den Arzt nicht eindeutig erkennbar ist.
Ob Bänderriss oder -dehnung, das lässt sich definitiv über eine Röntgenaufnahme bei Orthopäden oder Radiologen feststellen. Hier wird eine spezielle Aufnahmetechnik verwendet („gehaltene“ Aufnahme), bei welcher das Fußgelenk seitlich gedrückt wird, damit sich im Falle einer Bandruptur diese auf der Röntgenaufnahme sichtbar zeigt.
Eine zuverlässige Vorbeugung gibt es leider nicht, denn vor einem Umknicken ist kein Schutz möglich. Sie können lediglich das Risiko minimieren.
Ein Muskelaufbau an den Füßen unterstützt die Bänderfunktion in puncto Gelenkstabilität. Das können Sie mit ein paar einfachen, regelmäßigen Übungen erreichen.
Bevor Sie sich sportlich betätigen und ihre Gelenke belasten, wärmen Sie sich stets auf. Mit entsprechenden Dehnübungen beziehen Sie auch die Fußbänder ein, was sie dehnbarer macht.
Während des Trainings können Sie eine Bänderdehnung verhindern, indem Sie sich langsam an Leistungssteigerungen herantasten. Auf diese Weise ermöglichen Sie Ihren Fußgelenkbändern, sich auf natürliche Weise weiter zu dehnen und sich den Gegebenheiten anpassen zu können.
Tragen Sie Schuhe, in denen Sie sicher gehen können und die den natürlichen Bewegungsablauf unterstützen. Hohe Absätze steigern das Unfallrisiko drastisch. Können oder möchten Sie nicht auf High Heels & Co. verzichten, verhelfen Sie Ihren Füßen mit einer Schuheinlage wenigstens zu mehr Halt.
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