Ein Innenbandriss am Fuß ist eine seltene, aber ernst zu nehmende Verletzung des medialen Bandapparats im Sprunggelenk. Anders als die häufigeren Außenbandverletzungen betrifft diese Sportverletzung das kräftige Ligamentum deltoideum am Innenknöchel. Während Außenbänder in den meisten Fällen durch Umknicken nach außen verletzt werden, entsteht ein Innenbandriss typischerweise durch eine Verdrehung des Fußes nach innen.
Die Prognose bei einem Innenbandriss ist bei frühzeitiger und konsequenter Behandlung meist sehr gut. Die Heilung dauert in der Regel vier bis sechs Wochen, wobei die konservative Therapie im Vordergrund steht. Operative Behandlung ist nur in besonderen Fällen erforderlich.
Ein Innenbandriss beschreibt die teilweise oder vollständige Ruptur des Ligamentum deltoideum, auch bekannt als mediales Kollateralband des Sprunggelenks. Diese Bandverletzung ist deutlich seltener als Verletzungen der Außenbänder und macht weniger als fünf Prozent aller Bandverletzungen am Sprunggelenk aus.
Das Innenband spielt eine entscheidende Rolle für die Stabilität des Fußgelenks, insbesondere bei Bewegungen nach innen (Pronation). Im Gegensatz zu den drei separaten Außenbändern handelt es sich beim Ligamentum deltoideum um eine zusammenhängende, fächerförmige Bandstruktur, die vom Innenknöchel zu verschiedenen Fußwurzelknochen verläuft.
Die Unterscheidung zwischen teilweisem und vollständigem Bandriss ist wichtig für die Therapieplanung. Während bei einer Bänderdehnung oder einem partiellen Riss oft eine konservative Behandlung ausreicht, kann bei kompletten Rupturen eine operative Versorgung notwendig werden.
Menschen, die beim Sport aktiv sind, insbesondere in Sportarten mit häufigen Richtungswechseln wie Fußball oder Basketball, haben ein erhöhtes Risiko für solche Verletzungen. Der Anteil der Innenbandverletzungen ist jedoch im Vergleich zu Außenbandverletzungen deutlich geringer.
Das Ligamentum deltoideum besteht aus vier verschiedenen Bandanteilen, die zusammen eine deltaförmige Struktur bilden. Diese Anatomie macht das Innenband besonders stabil und widerstandsfähig gegen Verletzungen. Der Aufbau umfasst oberflächliche und tiefe Anteile, die unterschiedliche Funktionen erfüllen.
Die oberflächlichen Anteile des Deltabands verlaufen vom Innenknöchel zum Kahnbein (Os naviculare) und zur Ferse (Calcaneus). Die tiefen Anteile verbinden den Innenknöchel direkt mit dem Sprungbein (Talus). Diese komplexe Struktur ermöglicht es dem Band, sowohl bei Drehbewegungen als auch bei seitlichen Belastungen Stabilität zu gewährleisten.
Das Deltaband arbeitet eng mit anderen Strukturen des Bandapparates zusammen, insbesondere mit der Syndesmose, die das Schienbein und Wadenbein miteinander verbindet. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend für die Gesamtstabilität des Sprunggelenks und erklärt, warum Innenbandverletzungen häufig mit anderen Bandverletzungen einhergehen.
Die Durchblutung des Ligamentum deltoideum ist im Vergleich zu den Außenbändern sehr gut, was den Heilungsprozess positiv beeinflusst. Dies ist ein wichtiger Grund, warum die Prognose bei Innenbandverletzungen oft günstiger ist als bei anderen Bänderverletzungen.
Die Symptome eines Innenbandrisses entwickeln sich typischerweise unmittelbar nach dem Trauma und können je nach Schweregrad der Verletzung variieren. Starke Schmerzen am Innenknöchel sind das führende Symptom und treten bereits bei der geringsten Belastung auf.
Eine deutliche Schwellung im Bereich des medialen Sprunggelenks entwickelt sich meist innerhalb weniger Stunden nach der Verletzung. Diese Schwellung kann von einem sichtbaren Hämatom begleitet werden, das sich entlang des Innenbandverlaufs ausbreitet.
Der Druckschmerz entlang des Innenbandes ist ein charakteristisches Zeichen, das bei der klinischen Untersuchung durch den Arzt getestet wird. Betroffene Personen beschreiben oft ein deutliches Instabilitätsgefühl beim Gehen und Stehen, als würde das Gelenk “wegknicken”.
Typische Symptome im Überblick:
Akute, stechende Schmerzen am Innenknöchel
Schwellung und Hämatom im medialen Sprunggelenkbereich
Bewegungseinschränkung in Pronation und Dorsalflexion
Belastungsschmerz und eingeschränkte Gehfähigkeit
Instabilitätsgefühl bei Gewichtsbelastung
Druckempfindlichkeit entlang des Bandverlaufs
Bei schweren Rissen kann die Gehunfähigkeit so ausgeprägt sein, dass Patienten das betroffene Bein überhaupt nicht mehr belasten können. In solchen Fällen ist eine sofortige ärztliche Behandlung erforderlich.
Der typische Entstehungsmechanismus eines Innenbandrisses ist das Umknicktrauma mit einer Verdrehung des Fußes nach innen (Pronationstrauma). Dies unterscheidet sich grundlegend von den häufigeren Außenbandverletzungen, die durch Supination entstehen.
Besonders häufig treten diese Verletzungen beim Sport auf, insbesondere bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln und Sprungbewegungen. Fußball, Handball, Basketball und Volleyball gehören zu den Risikosportarten für Innenbandverletzungen.
Häufige Ursachen:
Umknicken nach innen bei sportlichen Aktivitäten
Landung nach Sprüngen mit ungünstiger Fußstellung
Kollision mit anderen Personen beim Mannschaftssport
Sturz mit Verdrehung des Sprunggelenks
Verkehrsunfälle mit komplexer Gewalteinwirkung
Risikofaktoren können die Wahrscheinlichkeit einer Innenbandverletzung erhöhen. Dazu gehören vorherige Verletzungen am Sprunggelenk, muskuläre Dysbalancen, unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport und anatomische Besonderheiten wie eine erhöhte Bandlaxität.
Begleitverletzungen der Syndesmose oder der Außenbänder sind bei Innenbandverletzungen keine Seltenheit. Diese Kombinationsverletzungen erfordern eine besonders sorgfältige Diagnose und oft eine angepasste Behandlungsstrategie.
Die Diagnose eines Innenbandrisses beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, in der der Arzt den genauen Unfallhergang und die Beschwerdeschilderung des Patienten erfasst. Dabei ist es wichtig zu verstehen, in welche Richtung der Fuß umgeknickt ist und welche Beschwerden unmittelbar nach dem Trauma aufgetreten sind.
Die klinische Untersuchung umfasst zunächst die Inspektion des betroffenen Sprunggelenks. Der Arzt achtet dabei auf Schwellungen, Hämatome und sichtbare Deformitäten im Bereich des Innenknöchels. Die Palpation ermöglicht es, den exakten Ort der Schmerzen zu lokalisieren und die Bandstrukturen zu beurteilen.
Wichtige Stabilitätstests:
Valgus-Stress-Test: Prüfung der Bandstabilität durch kontrollierten Druck nach außen
Schubladentest: Beurteilung der vorderen und hinteren Stabilität
Pronations-Abduktions-Test: Simulation des Verletzungsmechanismus
Bildgebende Verfahren sind für eine sichere Diagnose unerlässlich. Das Röntgen dient primär dem Ausschluss von Knochenbrüchen, die bei ähnlichen Unfallmechanismen auftreten können. Bei Verdacht auf einen Innenbandriss ist jedoch die MRT das Verfahren der Wahl, da es die Weichteilstrukturen und die Bandruptur detailliert darstellen kann.
Ultraschall eignet sich als ergänzende dynamische Untersuchung und kann besonders bei der Verlaufskontrolle hilfreich sein. Die Untersuchungen ermöglichen es dem Arzt, den Schweregrad der Verletzung genau zu beurteilen und die optimale Behandlungsstrategie festzulegen.
Die Behandlung eines Innenbandrisses beginnt unmittelbar nach der Verletzung mit der PECH-Regel: Pause, Eis, Compression und Hochlagern. Diese Sofortmaßnahmen helfen dabei, die Schwellung zu reduzieren und weitere Schäden zu vermeiden.
Die Schmerztherapie erfolgt typischerweise mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. Diese Medikamente wirken nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend und unterstützen damit den Heilungsprozess.
Konservative Behandlungsstrategie:
Akutphase (0-2 Wochen): Ruhigstellung mit Orthese oder Walker
Mobilisationsphase (2-4 Wochen): Stufenweise Belastungssteigerung
Aufbauphase (4-8 Wochen): Koordinations- und Stabilitätstraining
Sportphase (8-12 Wochen): Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten
Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle im Heilungsprozess. Bereits in der frühen Phase beginnt die Mobilisation zur Vermeidung von Verklebungen und Bewegungseinschränkungen. Das Propriozeptionstraining zur Verbesserung der Gelenkwahrnehmung ist besonders wichtig, um wiederkehrende Verletzungen zu verhindern.
Die Muskelkräftigung der peronealen und tibialen Muskulatur stabilisiert das Sprunggelenk und kompensiert die temporäre Bandschwäche. Spezielle Übungen auf instabilen Unterlagen verbessern die Koordination und Reaktionsfähigkeit.
Eine operative Behandlung ist nur in besonderen Fällen notwendig. Die Indikationen für chirurgische Eingriffe umfassen komplette Bandrupturen mit ausgeprägter Instabilität, Begleitverletzungen anderer Bandstrukturen und chronische Instabilitäten nach konservativer Therapie.
Operative Verfahren:
Primäre Bandnaht bei frischen Verletzungen innerhalb der ersten Wochen
Bandrekonstruktion mit Sehnentransplantaten bei chronischen Fällen
Arthroskopische Verfahren zur Minimierung der Invasivität
Refixation von knöchernen Bandausrissen
Die Nachbehandlung nach operativen Eingriffen erfordert zunächst eine Immobilisation für etwa sechs Wochen, gefolgt von einem strukturierten Rehabilitationsprogramm. Die Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten ist meist erst nach drei bis vier Monaten möglich.
Die Heilungsdauer bei einem Innenbandriss hängt wesentlich vom Schweregrad der Verletzung und der konsequenten Durchführung der Behandlung ab. Bei konservativer Therapie ist eine Vollbelastung meist nach vier bis sechs Wochen möglich.
Heilungsphasen im Überblick:
Woche 1-2: Akute Entzündungsphase mit Ruhigstellung
Woche 3-4: Beginn der Mobilisation und Belastungssteigerung
Woche 5-8: Aufbau von Kraft und Koordination
Woche 9-12: Sportspezifisches Training und Rückkehr zum Sport
Die Rückkehr zum Sport erfolgt stufenweise und orientiert sich an der Beschwerdefreiheit und der wiedererlangten Stabilität. Kontaktsportarten wie Fußball oder Basketball erfordern meist eine längere Rehabilitation als Ausdauersportarten.
Verschiedene Faktoren beeinflussen den Heilungsprozess positiv oder negativ. Das Alter des Patienten, vorbestehende Verletzungen am Sprunggelenk und die Compliance bei der Durchführung der Therapie spielen eine wichtige Rolle für den Behandlungserfolg.
Die Langzeitprognose ist bei adäquater Behandlung meist sehr gut. In den meisten Fällen erreichen Patienten wieder ihre ursprüngliche Leistungsfähigkeit ohne bleibende Einschränkungen. Komplikationen wie chronische Instabilität oder Arthrose sind bei frühzeitiger und konsequenter Therapie selten.
Mögliche Komplikationen:
Chronische Bandinstabilität mit wiederkehrenden Beschwerden
Bewegungseinschränkungen durch Verklebungen
Entwicklung einer sekundären Sprunggelenksarthrose
Erhöhtes Risiko für weitere Verletzungen
Die Prävention von Innenbandverletzungen basiert auf verschiedenen Strategien, die sowohl die Muskulatur als auch die Koordination des Sprunggelenks verbessern. Propriozeptives Training zur Verbesserung der Gelenkwahrnehmung ist dabei von zentraler Bedeutung.
Effektive Präventionsmaßnahmen:
Regelmäßiges Aufwärmprogramm vor sportlichen Aktivitäten
Gezieltes Krafttraining der Unterschenkel- und Fußmuskulatur
Balance- und Koordinationsübungen auf instabilen Unterlagen
Verwendung geeigneter Sportschuhe mit ausreichender Dämpfung
Vermeidung von Überbelastung bei vorgeschädigten Gelenken
Das Aufwärmprogramm sollte mindestens 10-15 Minuten dauern und spezielle Übungen für das Sprunggelenk einschließen. Dabei werden die Bänder und Muskeln auf die bevorstehende Belastung vorbereitet und die Reaktionsfähigkeit verbessert.
Die Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur, insbesondere der peronealen Muskelgruppe, kann das Risiko für Bandverletzungen erheblich reduzieren. Einfache Übungen wie Zehenspitzengang, Fersengang und einbeiniges Stehen können bereits prophylaktisch wirksam sein.
Sportartspezifische Präventionsprogramme haben sich als besonders effektiv erwiesen. Diese berücksichtigen die spezifischen Bewegungsmuster und Belastungen der jeweiligen Sportart und können das Verletzungsrisiko um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Ein Innenbandriss betrifft das Ligamentum deltoideum am Innenknöchel und entsteht durch Umknicken nach innen, während Außenbandverletzungen durch Supinationstrauma entstehen und deutlich häufiger auftreten. Innenbandverletzungen sind seltener, aber oft schwerwiegender und haben eine andere Heilungsdynamik.
Eine Operation wird bei kompletten Bandrupturen mit ausgeprägter Instabilität, chronischen Instabilitäten nach erfolgloser konservativer Therapie oder bei Leistungssportlern empfohlen. In den meisten Fällen reicht jedoch eine konservative Behandlung aus, da das Innenband eine gute Heilungstendenz aufweist.
Bei leichten Verletzungen ist eingeschränktes Gehen mit Schmerzen möglich, bei schweren Rissen sollte das Gelenk vollständig entlastet werden. Die Gehfähigkeit hängt vom Schweregrad der Verletzung ab – Schmerzen und Instabilität bestimmen die Belastbarkeit des betroffenen Gelenks.
Die Sportpause beträgt meist sechs bis zwölf Wochen, abhängig vom Schweregrad der Verletzung und der Sportart. Während Grundbelastungen nach vier bis sechs Wochen möglich sind, erfordern Kontaktsportarten eine längere Rehabilitation mit strukturiertem Aufbautraining.
Mögliche Spätfolgen sind chronische Instabilität mit wiederkehrenden Beschwerden, Bewegungseinschränkungen durch Verklebungen und in seltenen Fällen eine sekundäre Sprunggelenksarthrose. Bei adäquater Behandlung und konsequenter Rehabilitation sind solche Komplikationen jedoch selten und die Langzeitprognose ist meist sehr gut.
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